Wusstest Du, dass ein Tropfen Muttermilch etwa 4.000 lebendige Zellen enthält?
Wusstest Du außerdem, dass sich Muttermilch in Menge, Konsistenz und Zusammensetzungen den Bedürfnissen des Säuglings anpasst?
Die Muttermilch passt sich dem wechselnden Bedarf Deines Babys an und ändert deshalb laufend ihre Zusammensetzung. Diese ist abhängig vom Alter des Babys, der Tageszeit und der jeweiligen Mahlzeit. Die einzigartige Zusammensetzung ändert sich sogar während einer Stillmahlzeit, wobei vor allem der Milchzucker- und Fettgehalt variiert. Zu Beginn der Mahlzeit erscheint die Milch wässriger (Vordermilch), nach dem Auslösen des Milchspendereflex enthält sie viel mehr Fett (Hintermilch) und sieht weiß bis cremefarbig aus.Vereinfacht beschrieben, stillt die "Vordermilch" eher den Durst des Babys und die Hintermilch sättigt und sorgt für eine optimale Gewichtszunahme. Muttermilch enthält alle für das optimale Wachstum des Babys relevanten Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Schon in der Schwangerschaft wird Kolostrum (Vormilch) gebildet. Auch wenn es umgangssprachlich als "Vormilch" bezeichnet wird, ist das Kolostrum sehr wertvoll und von großer gesundheitlicher Bedeutung. Es ist eine gelbe, dickflüssige und leicht verdauliche Milch. Sie enthält viel mehr Proteine/Eiweiße (vor allem Abwehrstoffe) und weniger Fett, als reife Muttermilch. Diese Abwehrstoffe kleiden die Darmwand Deines Babys aus und schützen es vor Infektionen. Das Kolostrum enthält eine dreimal höhere Konzentration an Natrium als reife Muttermilch. Deshalb benötigt Dein gesundes, termingeborenes Baby in den ersten Lebenstagen nur wenig Flüssigkeiten, d. h., das zur Verfügung stehende Kolostrum reicht aus. Das Kolostrum regt außerdem die Darmtätigkeit an, der erste Stuhl, auch Pechstuhl (Mekonium) genannt, wird rascher ausgeschieden und die Gefahr einer krankhaften Neugeborenen-Gelbsucht wird reduziert.
Am 2.-4. Tag nach der Geburt (manchmal auch erst am 6.-7. Tag und bei Frauen mit zu früh geborenen Kindern manchmal erst am 10.-14. Tag) erfolgt der allmähliche Übergang zur reifen Muttermilch. Er dauert ca. 14 Tage. Der Beginn dieser Phase wird als initialer Milcheinschuss bezeichnet. Die Brüste werden wärmer, schwerer und die Venen treten stärker hervor.
Tipp: Oft gibt es in dieser Zeit Brustdrüsenschwellungen, die Brüste fühlen sich dabei hart und schmerzhaft an. Wir empfehlen in diesem Fall nach dem Stillen den Einsatz einer Kältekompresse. Ebenso wirken sich ein von Geburt an häufiges Anlegen des Babys und eine regelmäßige, aber sehr sanfte Brustmassage mildernd aus.
Zwei Wochen sind nun vergangen, die Muttermilch hat sich in ihrer Zusammensetzung und Menge der schnellen Entwicklung des Babys angepasst. Die Muttermilch wird nun als „reif“ bezeichnet.