SCHWANGERSCHAFT

Damm-Massage zur Vorbereitung auf die Geburt

Bei der vaginalen Geburt, der sogenannten Spontangeburt, wird der Bereich zwischen Scheide und After (Damm) stark beansprucht, denn Dein Baby benötigt ausreichend Platz, um mit seinem Köpfchen in diese Welt zu starten.

Während dieser Geburtsphase erhöht sich der Druck und es kann zu Rissverletzungen am Damm kommen, die dann nach der Geburt vernäht werden. Um diesen Verletzungen vorzubeugen führt die Hebamme einen sogenannten Dammschutz während der Geburt durch. Doch es kann auch sehr schnell gehen und der Druck auf den Damm erhöht sich innerhalb kurzer Zeit, sodass auch der Dammschutz nicht immer Verletzungen verhindern kann.

Was bewirkt die Damm-Massage?

Das Gewebe im Bereich des Dammes wird gut durchblutet und so geschmeidig und elastischer. Ein geeignetes Öl fördert diesen Effekt. Wenn dann die Hormone unter der Geburt auf das Gewebe wirken und der Bereich mithilfe von Dammmassagen vorbereitet ist, reduzieren sich mögliche Verletzungen unter der Geburt oder fallen kleiner aus. Zusätzlich entwickelst Du über die regelmäßigen Damm-Massagen ein sehr gutes Körpergefühl und spürst, wohin Du unter der Geburt aktiv pressen kannst.

Wann kannst Du mit der Damm-Massage beginnen?

Ab der 34. Schwangerschaftswoche kannst Du die Massage regelmäßig 3-4 Mal pro Woche für je 10-15 Minuten durchführen. Auch zu einem späteren Zeitpunkt mit der Massage zu beginnen, ist sinnvoll. Allerdings solltest Du vor dem Beginn der Damm- Massage mit Deinem behandelnden Arzt und Deiner Hebamme darüber sprechen.

Wie führst Du die Damm-Massage durch?

Wichtig ist es, eine ungestörte, entspannte Atmosphäre zu schaffen. Vielleicht magst Du ein Bad nehmen oder duschen? Schaue gern mit einem Spiegel nach dem Bereich zwischen Scheide und After, um zu sehen, wo genau er sich befindet. Für die Massage benötigst Du kurze Fingernägel und saubere, mit Seife gewaschene Hände, um Verletzungen und Infektionen vorzubeugen.

Wähle eine für Dich angenehme Position! Ob Du die Massage im Stehen oder im Sitzen durchführen möchtest, entscheidest Du. Im Stehen kann es hilfreich sein, ein Bein aufzustellen und im Sitzen ist es angenehm, ein Kissen im Rücken zu platzieren.

Nutze für die Dammmassage ein geeignetes Öl, welches Du zwischen Deinem Daumen und den Fingerspitzen des Zeige- und Mittelfingers durch Verreiben erwärmst. Führe den Daumen in die Scheide ein und massiere zu Beginn mit Deinem Zeigefinger sanft kreisend den Damm. Stelle Dir am besten das Ziffernblatt einer Uhr vor und bewege Deinen Finger zwischen 3 und 9 Uhr. Versuche dann mit einem Finger Deine Scheide Richtung Damm sanft zu dehnen, also ungefähr auf 6 Uhr. Nimm gern den zweiten Finger dazu und wenn Du einen leichten Dehnungsschmerz spürst, atme tief 3 mal ein und aus und lasse dann wieder locker.

Achte bitte darauf, dass der Schmerz nicht zu stark ist und Du diesen gut tolerieren kannst. Mit der Zeit lässt das unangenehme Gefühl etwas nach, da der Massageeffekt einsetzt und das Gewebe lockerer wird. Einige Frauen bitten ihren Partner, die Massage zu übernehmen. Auch hier gilt, saubere Hände, kurze Nägel und das Wohlgefühl.

Wer sollte auf die Damm-Massage verzichten?

Vorzeitige Wehentätigkeit und Infektionen im Vaginalbereich schließen eine Damm-Massage aus. Das heißt, erst sollte die Infektion beseitigt sein und dann kann begonnen werden. Bei vorzeitiger Wehentätigkeit stimme Dich bitte unbedingt mit Deiner Hebamme dazu ab.

Versuche, die Massage als ein wiederkehrendes Ritual in Deinen Alltag zu integrieren und diese Zeiten auch zu genießen. So kannst Du Dich Deinem Körper mit all seinen Veränderungen die eine Schwangerschaft mit sich bringt widmen und Dich gut auf die bevorstehende Geburt vorbereiten.